Veröffentlicht am 15. Juni 2022
Öffentliche Bauverträge werden ab einem bestimmten Auftragswert mit einer Bürgschaft abgesichert. Diese Bürgschaftsurkunden wurden bislang durch die Banken und Versicherungen in Papierform zur Verfügung gestellt. Ab sofort akzeptiert die Bundesstadt Bonn diese Bürgschaftsurkunden auch digital – und arbeitet damit bei der Vergabe von Aufträgen komplett elektronisch.
Zwei führende Bürgschaftsgeber haben unter dem Namen „Trustlog“ eine webbasierte Plattform entwickelt, über die Bürgschaften nun digital empfangen und verwaltet werden können. In einem schlanken End-to-End Prozess bildet „Trustlog“ Bürgschaften über ihren gesamten Lebenszyklus komplett digital ab.
Das Referat Vergabedienste der Bundesstadt Bonn hat im Rahmen eines Modellprojektes als erste deutsche Kommune die Voraussetzungen geschaffen, um ab sofort Bürgschaftsurkunden digital zu akzeptieren. Hierzu war es unter anderem notwendig, gemeinsam mit dem Kassen- und Steueramt die haushaltsrechtlich geforderten Prozesse unter Berücksichtigung der Rechnungsprüfung digital nachzubilden.
Ein Vorteil ist es hierbei, dass schon seit jeher die Bürgschaften aus dem Baubereich zentral im Referat Vergabedienste verwaltet werden.
Damit ist auch das letzte Teilstück des städtischen Beschaffungsprozesses digitalisiert. Das Referat Vergabedienste der Stadt Bonn kann ab sofort alle Dienstleistungen rund um die Auftragsvergabe digital anbieten und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Gerade in der Pandemie hat sich für die mittlerweile über 760 Beschaffer*innen sowie die große Zahl an externen Projektbeteiligten gezeigt, wie wertvoll der elektronische Vergabeworkflow ist.