Mit einem Dashboard zu Verkehrs- und Umweltthemen kommt die Workshopreihe „Smart City Bonn meets Geo“ nach ihrem dritten Treffen zu ersten konkreten Ergebnissen. Die Initiative zeigt mit ihrem entwickelten Dashboard, dass sie das Potenzial hat, zum Problemlöser für Umwelt- und Verkehrsfragen in der Stadt zu avancieren. Zudem widmet sich die Initiative der Nachwuchsförderung für den Geo-IT-Markt der Region.
„Wie komme ich möglichst nachhaltig zur Arbeit?“ „Ich suche kühle Plätze in der Stadt. Wo finde ich sie?“ „Wir möchten am Wochenende eine Radtour machen, ohne vom Autoverkehr gestört zu werden. Geht das?“ „Ich möchte immer einen Parkplatz haben, wenn ich in die City fahre. Wie finde ich ihn?“ „Ich bin Allergikerin. Was bedeuten die hohen Ozonwerte in der Innenstadt für mich?“ „Wo finde ich jetzt eine Joggingrunde, auf der ich mit möglichst wenig Luftschadstoffen in Berührung komme?“ Wer Antworten will, braucht zweierlei: Erstens, muss er ein Anliegen haben und die richtigen Fragen stellen. Zum Zweiten braucht er Informationen, auf deren Basis sich diese Antworten finden lassen. In der Workshopreihe „Smart City Bonn meets geo“ stellte sich nach dem dritten Arbeitstreffen am 24. Mai 2022 im Makerspace Bonn e.V (Öffnet in einem neuen Tab) heraus: Die ehrenamtliche Initiative hat das Potenzial für Antworten. Denn erstens haben die rund zwanzig Teilnehrmer:innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildung viele erste Ideen für Fragen, die Bonn in Stück weiterbringen können. Zum Zweiten haben sie das Know-how, um die für die Antworten benötigten Daten zusammenzutragen und für alle bereitzustellen.
Die Initiative „Smart City Bonn meets Geo“ wurde initiiert von der geobusiness region bonn (Öffnet in einem neuen Tab) mit Dr. Ulrich Ziegenhagen und Jana Hevendehl (Öffnet in einem neuen Tab) für den Träger Wirtschaftsförderung Bonn (Öffnet in einem neuen Tab) und Till Bornstedt (Öffnet in einem neuen Tab) von der Industrie- und Handelkammer Bonn-Rhein/Sieg (Öffnet in einem neuen Tab) gemeinsam mit der Smart City Bonn (Öffnet in einem neuen Tab), insbesondere dem Team rund um CDO Friedrich Fuß (Öffnet in einem neuen Tab), sowie Peter Pröpper vom Makerspace Bonn e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Die Ziele: Information und Interaktion
Die Workshopreihe „Smart City Bonn meets Geo“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das umfangreiche und verteilt vorliegende Geowissen der Stadt Bonn zu bündeln und sinnvoll und nachhaltig für die Smart City Bonn einzusetzen. Die Digitalisierung der Stadt schreitet massiv voran, und mit ihr die Möglichkeiten, das Leben der Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Weise zu verbessern. Noch liegen viele Entwicklungen im Verborgenen, aber der Grundstein ist gelegt. Denn zahlreiche Unternehmen aus dem Segment Geo-IT, eine stark auf Geodaten setzende digitale Verwaltung der Stadt Bonn sowie eine sehr diversifizierte Hochschul- und Bildungslandschaft bilden die Basis, um in Bonn Antworten zu finden, wo viele andere beim Fragen bleiben.
Rund zwanzig Expertinnen und Experten des „Wo“ trafen sich zum ersten Mal live (zum dritten Mal insgesamt) und brachten erste Ergebnisse zutage. Auf einem Geodaten basierten Portal haben Mitglieder der Initiative proaktiv Daten zum Themenkomplex „Verkehr“ gesammelt und anschaulich aufbereitet. Zu den im Portal gebündelten, zumeist aus offenen Daten der Stadt Bonn stammenden, Datensätzen, gehören etwa die Bebauung der Stadt Bonn im LOD2 (Klötzchenmodell), Bebauungspläne, das Baumkataster, alle vorhandenen Parkplätze, Parkhäuser, Taxistände, Ladestationen für E-Autos sowie Park und Ride-Stationen der Stadt. Für Verkehrssimulationen sollen in einem ersten Schritt zudem Echtzeitdaten aus dem Nahverkehr integriert werden. Ziel ist es, auch Datensätze mit Umweltthemen wie Wetterdaten und Luftschadstoffe anzureichern und Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung sowie politischen Entscheidungsträgern zur Interaktion und Information zur Verfügung zustellen.
Konkretisierung des Vorgehens im nächsten Schritt
Die Anwesenden diskutierten intensiv, wie genau die Datenplattform als „anfassbares“ Ergebnis der Workshopreihe zielführend eingesetzt werden kann. Alle waren sich einig, dass der wahre Wert der Daten erst durch eine Weiterverarbeitung der Daten zugeschnitten auf spezielle Fragestellungen und Zielgruppen (Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Politik) gehoben werden kann. Neben der Entwicklung von Apps mit konkreten Handlungsempfehlungen für bestimmte Zielgruppen, wurden Ideenwettbewerbe, Hackathons (auch im Rahmen von Schulbesuchen mit dem Makermobil) sowie eine „Nacht der Geodaten“ vorgeschlagen. Einen direkten Zugang zu den in den Daten verborgenen Antworten bieten die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Nachwuchsförderung gezielt angehen
Eine zweite Arbeitsgruppe der Initiative treibt die Nachwuchsförderung für den Geo-IT-Markt voran. Zu den geplanten Aktivitäten zählen die Integration von Geo-IT-Themen in das auf MINT-Themen spezialisierte „Maker-Mobil“, das ab Herbst 2022 regelmäßig in Schulen mathematisch-naturwissenschaftliche Themen in die Bonner Bildungslandschaft bringen wird. Um die Fachkräfte von morgen zu gewinnen müssen Schüler:innen schon heute über die spannenden Berufsbilder informiert werden. In Zusammenarbeit mit dem regionalem Bildungsbüro und anderen Stellen werden die Angebote kommuniziert. Zu den geplanten Aktivitäten zählen ein Newsletter, Workshops, Praktika und ein Wettbewerb/Hackathon.
Datenplattform weiter aufbauen
Das nächste Arbeitsreffen der Initiative „Smart City Bonn meets Geo“ wird dazu dienen, weiteren Dateninput in die Plattform festzulegen. Dabei ist konkret zu klären, welche Daten mit geringem Aufwand in das Dashboard und welche Daten perspektivisch implementiert werden können. Zudem gilt es zu konkretisieren, auf welchen Wegen (Hackathons, Ideenwettbewerbe, Apps,...) die Daten in die Nutzung gebracht werden kann.
Der Termin für das nächste Arbeitsreffen wird in Kürze bekannt gegeben. Auch neue Teilnehmer:innen sind herzliche willkommen.