Inhalt anspringen

Smart City Bonn

10. GeoDIALOG zur Flutkatastrophe an der Ahr

Wie kann die Geoinformationsbranche bei Prävention und Management von Flutkatastrophen helfen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des diesjährigen 10. GeoDIALOGS der geobusiness region bonn. Dabei stand besonders die Aufarbeitung der Ereignisse an der Ahr im vergangenen Jahr im Fokus.

Zum 10. Mal lud die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn gemeinsam mit der IHK Bonn/Rhein-Sieg zum GeoDIALOG. 45 Gäste aus Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft folgten der Einladung in den „The 9Th Coworking Space“. Das Thema in diesem Jahr lautete: „Hochwasser und Flut. Prävention und Management durch Geoinformation“.

Perspektiven der Flut 2021

In seiner Begrüßung zeigte Dr. Ulrich Ziegenhagen, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung Bonn, wie die Geobranche Lösungsbeiträge zu drängenden Fragen wie dem Klimawandel und seinen Auswirkungen in Form von Flut und Dürren liefert. Prof. Dr. Wimmers von der IHK Bonn/Rhein-Sieg wies auf die starken Auswirkungen durch die Flutkatastrophe 2021 und die hohe Betroffenheit bei allen Unternehmen in der Region hin.

Im ersten von drei spannenden Impulsvorträgen rekapitulierte Dr. Thomas Roggenkamp von der Universität Bonn zunächst die Geschehnisse rund um die Tage Mitte Juli vergangenen Jahres. Anschließend ordnete er die Flut in ihre historischen Dimensionen ein. Dabei bezog er sich besonders auf historische Hochwässer an der Ahr in den Jahren 1804 und 1910. Sein Fazit: Historische Hochwasser sollten in Gefahrenanalysen und -karten Eingang finden, um aus den Ereignissen der Vergangenheit auch für zukünftige Hochwasserereignisse zu lernen. 

Der zweite Vortrag hielten Michael Schäfer und Mike Hintze von der Kreisverwaltung Ahrweiler im Duett. Beide berichteten anschaulich, wie unmittelbar nach Beginn der Katastrophe Informationen im Lagezentrum zusammengetragen wurden und welche wichtige Rolle dabei die selbst entwickelte digitale Lagekarte spielte. Diese wurde im Nachgang zu einer (Wieder-) Aufbaukarte weiterentwickelt und ist noch heute im Einsatz.

Seine persönliche und die große Betroffenheit seiner Kolleginnen und Kollegen während der Flutereignisse schilderte Richard Figura, Hauptgesellschafter der CISS TDI GmbH, im dritten Impulsvortrag. Pragmatisch und schnell entwickelte das Unternehmen ein digitales Bürgerportal für die Stadt Sinzig, über das Informationen verbreitet werden konnten, die für die Bürgerinnen und Bürger in der Ausnahmesituation essentiell waren. Sein Appell: Eine engere Vernetzung von Forschung, Verwaltung und Wirtschaft hilft dabei, die Auswirkungen künftiger Hochwasserereignisse abzumildern.

Erste Schritte zu dieser Vernetzung gingen die Teilnehmenden bereits in der an die Vorträge anschließenden Diskussion. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass besonders die Prävention vor Flutereignisse verbessert werden müsse. Dazu zähle neben besseren Bauplanungen auch die bessere Sensibilisierung der Bevölkerung etwa durch Schulprojekte und Informationsveranstaltungen. Erste Ideen für diese wurden direkt beim abschließenden gemeinsamen Austausch schon entwickelt. 

Hintergrund

Der jährlich stattfindende GeoDIALOG ist die Austauschplattform der Bonner „Geosphäre“, bestehend aus einer starken, geozentrierten Unternehmenslandschaft, zahlreichen international renommierten Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie einer potenten Verwaltung. Information und Dialog zu aktuellen Themen der Geoinformation stehen bei der lockeren Abendveranstaltung an erster Stelle. Die Veranstaltungen gehören bei vielen Teilnehmern aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Verwaltung zum gesetzten Termin im Jahreskalender.

Seit 2011 finden die Veranstaltungen regelmäßig statt. Zu den Themen gehörten unter anderem „Apps – eine Innovation für die Geo-Branche“ (2011), „Open Data – Chance für öffentliche Verwaltung und Wirtschaft“ (2013) oder „Smart City Bonn – Voraussetzungen, Chancen, Risiken“ (2015).Träger der "geobusiness region bonn" ist die Wirtschaftsförderung Bonn in Kooperation mit der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Weitere Informationen zu der Geobusiness Region Bonn sowie den Projekten finden Interessierte  hier.