Das Thema des 9. GeoDIALOGS der geobusiness region bonn lautete „Geoinformationen in Pandemien“. Wie in den Jahren zuvor blieb das Geoinformationsnetzwerk der Stadt Bonn und der Region Rhein/Rhein-Sieg/Ahrweiler damit bei seinem Ansatz treu, aktuelle gesellschaftliche Themen mit dem Faktor Geoinformation zu verknüpfen. Fast 90 Teilnehmer aus ganz Deutschland verfolgten die Veranstaltung.
Die Begrüßung und Einordnung des Themas in die Digitalisierungsaktivitäten der Stadt Bonn übernahmen Netzwerkmanager Dr. Ulrich Ziegenhagen vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn sowie den CDO der Stadt Bonn Friedrich Fuß.
Prof. Dr. Klaus Greve vom Geographischen Institut der Universität Bonn erläuterte in seinem Auftakt „Von der Pandemie für die Smart City lernen“, wie Pandemien auch vor Corona die urbane Entwicklung und das Leben und Wirtschaften in Städten bedrohten. Geoinformation und räumliche Analyse bildeten schon früh die Grundlage der Gefahrenabwehr. Prof. Greve erläutert, wie Smart Cities deshalb resilienter gegen Gefahren werden. Und wie (Geo)-Information, Analyse und Infrastrukturen hergestellt werden können, um Resilienz zu erzeugen.
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Michael Herter von der infas 360 GmbH befasste sich in seinem Vortrag mit der aktuellen Corona-Pandemie und stellte fest: „Die Coronakrise ist eine Datenkrise“. Seit Beginn der Pandemie beherrschen Zahlen und Statistiken die Medien. Der Bedarf an aktuellen und verlässlichen Zahlen mit regionalem Bezug steigt. Und genau an diesem Punkt offenbart sich die Coronakrise als eine Datenkrise. Michael Herter berichtete über das vom Bundesministerium für Wirtschaft Energie beauftragte Projekt, in dem alle relevanten Regionaldaten und -maßnahmen auf einer Corona-Datenplattform für die Wissenschaft bereit gestellt werden sollen. Beauftragt wurde das Bonner Konsortium aus dem infas Institut, der infas 360 und dem UKB.
Christoph Höser vom IHPH, GeoHealth Centre am Universitätsklinikum Bonn betrachtete „Karten als Endpunkt der Datenverarbeitung: Risikokommunikation und Verantwortung“. Oder kürzer: „How to lie with maps“. Dieser Titel, der vielen Geographen und Kartographen bekannt ist, schildert bereits eindringlich, welche Optionen dem Gestalter einer Karte offen stehen. Aber auch ein unbewusst nachlässiger Umgang mit Daten führt zu fehlerhaften Darstellungen, die vom Leser selten überprüft oder durchschaut werden. Dies zeigte Christoph Höser anschaulich an Beispielen von Karten zu Corona/COVID19 Epidemie. Sein Fazit: Karten können und müssen hinterfragt werden. Statt des geselligen Ausklangs im Liveformat kamen die Teilnehmer zu weiteren Diskussionen mit den Referenten und zu einem lockeren Austausch in dem speziell für diesen Zweck eingebundenen Tool „Wonder“ zusammen.
Die Veranstalter des GeoDIALOGS prüfen nun, ob die Veranstaltung zukünftig als Hybrid – live und digital – durchgeführt werden soll.
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