Veröffentlicht am 12. Juli 2021
Die schnellstmögliche Ermittlung von Kontaktpersonen zur Durchbrechung von Infektionsketten ist einer der Schlüssel zur kontinuierlichen Eindämmung der Corona-Pandemie. In der digitalen Kontaktverfolgung setzt die Bundesstadt Bonn auf IRIS und UNDO.
„Die beiden Systeme ermöglichen eine reibungslose und weitestgehend medienbruchfreie Übertragung von Kontakt- und Infektionsdaten aus möglichst vielen digitalen Lösungen an das Gesundheitsamt, um Infektionsketten schnell und wirksam zu unterbrechen“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit IRIS werden beinahe alle am Markt verfügbaren Kontaktverfolgungs-Apps an das Gesundheitsamt angebunden“, so die OB weiter. Der Vorteil: Veranstalter*innen, Gastronomiebetriebe oder auch der Handel haben die freie Auswahl, welche Lösung sie in der digitalen Kontaktnachverfolgung einsetzen möchten!“ Mit dem Einsatz von UNDO setzt die Stadtverwaltung selbst auf eine Applikation eines Bonner Unternehmens.
IRIS
Das IRIS-Gateway der gemeinnützigen Björn Steiger Stiftung, des Innovationsverbundes Öffentliche Gesundheit sowie der Initiative „Wir für Digitalisierung“ fungiert als „Brücke“ zwischen Kontaktverfolgungs-Apps und den Gesundheitsämtern. Auf Anfrage übermittelt es Daten aus diesen Apps in einem verwertbaren Format und datenschutzkonform an die Gesundheitsämter. Darüber hinaus bietet IRIS Bürger*innen die Möglichkeit, ihre persönlichen Kontakte aus einer App mit Kontakttagebuch-Funktion von dort über IRIS direkt an das Gesundheitsamt zu übermitteln.
IRIS macht die Daten aus mehr als 60 Kontaktnachverfolgungs-Anwendungen für die Gesundheitsämter nutzbar. Gewerbe- oder Handeltreibende sind dadurch frei in der Auswahl der für sie passenden Kontaktverfolgungs-Lösung. Die ausgewählte Lösung sollte lediglich mit IRIS kompatibel sein, um den daraus für das Gesundheitsamt entstehenden Mehrwert zu maximieren.
Ein weiterer Vorteil: Weder die Städte noch die App-Anbietenden müssen verschiedene, individuelle Lösungen zur Datenübertragung an die in den Gesundheitsämtern eingesetzte Fachanwendung entwickeln.
Für die Übermittlung von Daten ohne Apps oder aus Apps, die nicht an das IRIS-Gateway angeschlossen sind, kann folgendes Online-Formular genutzt werden. Auch damit können die erhobenen Kontaktdaten unter Wahrung des Datenschutzes direkt an das Gesundheitsamt gesendet werden.
UNDO
Eine dieser Kontaktverfolgungs-Apps ist UNDO des Bonner Unternehmens Scopevisio AG. Die Stadtverwaltung hat sich für den Einsatz von UNDO entschieden, da die einzelnen Funktionen der App einen besonderen Mehrwert bieten.
Teilt eine positiv auf das SARS-CoV-2 getestete Person mit, die UNDO-App genutzt zu haben, kann sie aus UNDO heraus datenschutzkonform ihre persönliche Besuchshistorie unmittelbar an das städtische Gesundheitsamt übermitteln. Mit diesen persönlichen Daten kann das Gesundheitsamt bei berechtigtem Interesse Einrichtungen zur Freigabe von Besuchsdaten potenzieller Kontaktpersonen auffordern. Dazu werden von den Betreiber*innen die Daten über eine der zahlreiche Apps, deren Daten wiederum IRIS bündelt, an das Gesundheitsamt übermittelt.
Die Stadtverwaltung setzt UNDO zur Registrierung von Kontakten in ihren Dienstgebäuden ein. In einem ersten Schritt nutzt sie die Anwendung bei einem Teil eigener Veranstaltungen sowie bei Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse. Dazu wurden die Sitzungsräume in Stadthaus in das System aufgenommen, Räume im Rathaus Beuel und im Rathaus Hardtberg werden folgen. Sukzessive soll die notwendige digitale Registrierung der Kontakte ausgeweitet werden.
Auch hier ist das Handling ganz einfach: In den entsprechenden Räumen werden QR-Codes angebracht. Diese können von Personen mit der UNDO-Anwendung gescannt werden. Wird eine Person als infiziert gemeldet, kann das Gesundheitsamt alle engen Kontaktpersonen in einer von UNDO dynamisch errechneten Infektionszelle rund um die infizierte Person sowie deren Besuchshistorie abrufen/feststellen.